Am Samstag, 29. September 2018
In der Gregorianik wurzelnd
Konzert in Form einer deutschen Begräbnis-Missa
Anna Terterjan & Karin Gyllenhammar, Sopran
Julie Comparini, Alt
Benjamin Kirchner & Mirko Ludwig, Tenor
Julian Redlin, Bass
Mitglieder des Bremer Domchors
Frauke Hess, Viola da gamba
Christian Heim, Violone
Stephan Leuthold, Continuo
Konzerteinführung: Dr. Heide Volckmar-Waschk
Leitung: Tobias Gravenhorst
Eintritt: 15,–/10,– € • nur Abendkasse
Mit den Musikalischen Exequien komponierte Heinrich Schütz 1636 eine der kunstvollsten Trauermusiken der Musikgeschichte. Der Auftraggeber Heinrich Posthumus Reuß ließ seinen Sarg auf dem Deckel und an den Seiten mit 25 Bibelversen und Kirchenliedzeilen gestalten. Diese Texte dienten Schütz als Libretto und bestimmten auch den Ablauf der Trauerfeier:
1. Concert in Form einer Teutschen Missa,
nach art der Lateinischen Kyrie, Gloria etc.
2. der Text welchen Ihre Selige Gnade zu dero Leichpredigt verordnet haben
3. Der bey der Leichbeysetzung verordnete Gesang
Simeonis Herr nun Lässestu deinen Diener in Friede fahren.
Schütz nahm das Werk in die Reihe seiner Hauptwerke auf als opus 7, um die Trauermusik von ihrer ursprünglichen Bestimmung zu lösen. Es geht um viel mehr als nur Trauer. Unserem vergänglichen Leben wird durch Musik ein transzendentales Leben gegenüber gestellt, und Musizieren ist Abbild der ewigen Erlösung.
Schütz drückt es im Widmungsgedicht bildhaft barock so aus: Wenn mir verhelffen wird auß dieser Angst vnd Leiden Auch Gott an solchen Ort / daselbst zuwohnen bey Der Ausserwehlten Schaar / vnd Himmels~Cantorey; So wollen wir zugleich auff Engelische Weisen / Mit sampt den Cherubin vnd Seraphin hochpreisen …